Ich habe noch mal nachgedacht, wie man das angehen könnte. Ich glaube, ich würde wirklich den Anfang, also dass Kira erstmal lernt, ich soll das finden, wonach es in der Tüte riecht, ohne Leine üben. Die ersten Trails sind ja sowieso Mini-Trails. Bei uns waren das vielleicht hundert Meter und einmal hinter'm Busch verstecken.
Dann, wenn das gut klappt, kann man Strecken nehmen, auf denen sie von sich aus langsam sucht. Bei uns ist das, wie gesagt, Asphalt und ganz besonders toll sind Wohnviertel. Da muß nämlich jeder Eingang, jede Einfahrt, jedes Mäuerchen überprüft werden, ob das Opfer da vielleicht drüber geklettert ist. So sind wir in Wohnvierteln immer sehr gemütlich unterwegs und ich stehe fast mehr, als dass ich laufe, weil Lotta halt Zeit für all ihre Eingänge braucht. Und wegen der Passanten darf sie da auch nicht einfach durchstarten und losbrettern, sondern muß halbwegs gesittet bei mir bleiben.
Alternativ kann man die Fährte ein bißchen liegen lassen. Je älter die Spur, desto langsamer wird der Hund. Zumindest bei uns. Ca. 15 Minuten ist bei uns die perfekte Zeit, dann hat die Spur sich gut gesetzt und fliegt nicht mehr so in der Luft herum, ist aber noch frisch. Dann kann Lotta die Spur gut verfolgen und ich kann gut mitlaufen. Wenn man dann noch länger wartet (vielleicht insgesamt so eine halbe Stunde) wird Lotta deutlich langsamer, bleibt oft stehen und überprüft und denkt nach. Das macht es für den Menschen einfacher.
Oder Du verwendest halt viel Zeit auf Personenunterscheidung, also mehrere Menschen gehen zusammen los und trennen sich. Das machen wir auch meist auf kurzen Strecken, weil es uns da nicht so sehr um das lange, konzentrierte Suchen geht, sondern eben um die Untescheidung. Da reichen auch 100 m.
Wir hatten auch schon den einen oder anderen Hund beim Training, der lief recht gemütlich auf der Spur. Eine Neufundländerdame, die mal eine Weile dabei war, hätte ich am liebsten angeschoben, damit sie mal etwas schneller ist. Aber Kira dürfte da vom Temperament eher anders sein.
Ich glaube, ich würde es einfach versuchen. Mehr als schief gehen kann es ja nicht. Wenn Du merkst, Kira ist einfach zu frustriert, wenn sie nicht los preschen darf, wie sie möchte, dann kannst Du es immer noch wieder aufstecken.