Entweder oder ?

#1 von Toni , 15.11.2010 10:25

Ich mache mir schon seit ein paar Tage Gedanken darum, ob es fuer den Hund sinnvoll ist Mantrailing zu betreiben und aber auch das Faehrten. Einerseits aehneln sich diese zwei "Nasenarbeiten" auf der anderen Seite gibt es dann doch gravierende Unterschiede, die den Hund eventuell verunsichern bzw. verwirren koennten.
Die Unterschiede liegen ja da zum Beispiel bei der Suche.

Beim Mantrailing folgt der Hund dem Indivdualgeruch des "Opfers" Dieser entsteht ja unter anderem aus der Zersetzung von abgefallenen Körperzellen (Hautschuppen, etc.) Beim Trailen darf bzw. soll der Hund sogar abkürzen, darf mit hoher Nase suchen und findet am Ende immer eine Person.

Beim Faehrten folgt der Hund mehr der Bodenverletzung und der Individualgeruch spielt eher eine untergeordnete Rolle. Am Ende warten keine Person sondern "nur" eine Belohnung in Form von Futter.

Soweit ich weiss raet zum Beispiel eine Trainerin, die ich kenne, den Halter dazu sich zu entscheiden.

Was denkt ihr, kann man das paralell machen oder sollte man sich wirklich fuer eines entscheiden.

LG Nicole


Liebe Grüße,
Nicole mit Tobi und Balou

 
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RE: Entweder oder ?

#2 von Kerstin , 15.11.2010 10:28

Paraell vielleicht nicht unbedingt, doch ich denke "nacheinander" erlernen sollte für den Hund möglich sein.

Wichtig ist da das einhalten bestimmter Rituale und wenn der Halter merkt, Wauz ist verwirrt, kann er sich immer noch entscheiden.


Liebe Grüße

Kerstin und Eisan

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RE: Entweder oder ?

#3 von Käthe , 15.11.2010 10:59

Zitat von Kerstin

Wichtig ist da das einhalten bestimmter Rituale


Das denk ich auch.
Unsere Hunde sollen ja oft mal das eine und mal das andere Verhalten zeigen - z.B. gehört zum Trailen ja nun mal auch, dass der Hund die Richtung ansagt, während das Ziehen an der Leine sonst höchst unerwünscht ist. Wieso also sollte der Hund sowas auseinanderhalten können, aber verschiedene Nasenarbeiten untereinander nicht? Wenn eine Reihe bestimmter Rituale eingehalten wird, sollte der Hund keine größeren Probleme haben, zu unterscheiden was nun angesagt ist.


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RE: Entweder oder ?

#4 von Toni , 15.11.2010 12:09

Naja, vielleicht gibt es ja Hunde, die mit dem "Umschalten" gar keine Probleme haben.

Zitat von Kerstin
Paraell vielleicht nicht unbedingt, doch ich denke "nacheinander" erlernen sollte für den Hund möglich sein.



Da sehe ich schon eher die Moeglichkeit. Ich denke aber, das eine sollte dann auch sehr gut "sitzen".


LG Nicole


Liebe Grüße,
Nicole mit Tobi und Balou

 
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RE: Entweder oder ?

#5 von Kerstin , 15.11.2010 12:14

Zitat von Toni

Zitat von Kerstin
Paraell vielleicht nicht unbedingt, doch ich denke "nacheinander" erlernen sollte für den Hund möglich sein.



Da sehe ich schon eher die Moeglichkeit. Ich denke aber, das eine sollte dann auch sehr gut "sitzen".


LG Nicole




So hab ich das gemeint, erst das eine richtig, dann das nächste und klare Rituale einbauen.


Liebe Grüße

Kerstin und Eisan

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RE: Entweder oder ?

#6 von Petra ( gelöscht ) , 15.11.2010 18:56

Zitat von Kerstin


So hab ich das gemeint, erst das eine richtig, dann das nächste und klare Rituale einbauen.



Genauso funktioniert das, wenn man beides machen möchte.

Petra

RE: Entweder oder ?

#7 von Aljona , 16.11.2010 21:01

Ist es denn wirklich so, dass Hund beim Fährten nur nach der Bodenverletzung geht?
Du meintest doch, dass du selbst sowohl Eigen-, als auch Fremdfährten machst; teilweise mit Verleitungen. Da muss es für den Hund doch auch um den Individualgeruch gehen, sonst wäre das irgendwie sinnlos, oder?

Abgesehen von den Ritualen (da schließe ich mich den anderen an), denke ich, dass es auch auf die eigenen Ambitionen ankommt, ob man sich für eines entscheiden soll oder beides macht.
Es stellt sich die Frage: Mache ich das nur zum Spaß oder bin ich z.B. im Hundesportverein, wo Spurtreue und Nase am Boden gefordert wird?

Ich für meinen Teil kann sagen: mir ist es total schnurz, wie spurtreu oder wie nah am Boden Toto sucht. Auch wenn er mal die Dinge verwechselt oder zuerst umschalten muss, das macht weder mir, noch ihm etwas aus.
Ich finde es einfach toll, wieviel Spaß er beim Schnüffeln hat. Und selbst, wenn er anfängt, Wildspuren nachzuschnüffeln, gönne ich ihm den Spaß. Hauptsache er hat überhaupt Spaß.
Aber wir sind da schon ein sehr spezieller Fall. Es läuft ja alles etwas andersherum bei uns. Während die Meisten hier total überdrehte Hunde haben, freue ich mich über jede kleine Extra-Bewegung und Motivation für eine Sache bei Toto


Viele Grüße, Aljona

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RE: Entweder oder ?

#8 von Nicole , 16.11.2010 21:08

Es kommt darauf an, was Du unter Fährten verstehst. Soll er wirklich nur der Bodenverletzung folgen und beim MT soll er sich an Geruchspartikel die evtl. noch in der Luft liegen orientieren, sehe ich da meine Probleme, daß Du da eine saubere Trennung hinbekommst.

Beim MT sehe ich da weniger Probleme, da das Ziel ist, die Person auf schnellstem Weg zu finden. Beim richtigen Fährten jedoch sind Abkürzungen nicht erlaubt, der Hund soll spurtreu bleiben.

Ich kann mir schon vorstellen, daß es in Ausnahmefällen möglich sein kann beides wirklich sauber zu erabeiten, aber ich denke die meisten Hunde verwirren die gegensätzlichen Anweisungen und blockieren ihn evtl..

Spaßfährten und MT zu kombinieren ist wieder was anderes. Da sehe ich keine Probleme. Das baut ja auch aufeinander auf. Denn beim Spaßtrailen ist´s die Spurtreue i.d.R. egal.


Liebe Grüße
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RE: Entweder oder ?

#9 von Toni , 16.11.2010 21:40

Zitat
Ist es denn wirklich so, dass Hund beim Fährten nur nach der Bodenverletzung geht?
Du meintest doch, dass du selbst sowohl Eigen-, als auch Fremdfährten machst; teilweise mit Verleitungen. Da muss es für den Hund doch auch um den Individualgeruch gehen, sonst wäre das irgendwie sinnlos, oder?



Klar, der Individualgeruch spielt auch eine Rolle, wobei die Bodenverletzung viele andere Informationen enthält wie zum Beispiel die Richung, Alter usw.
Das sieht man ja beim Kreiseln. Hat der Hund es nicht so gelernt, sich auf die Bodenverletzung zu konzentrieren, würde er nur sehr schwer in den Kreis reinfinden. Je besser er das kann, desto leichter fällt es ihm ja dann auch später, schwierigere Fährtenverläufe zu erschnüffeln.

Zitat
Es stellt sich die Frage: Mache ich das nur zum Spaß oder bin ich z.B. im Hundesportverein, wo Spurtreue und Nase am Boden gefordert wird?



Also ich mache ja auch Spassfährten, aber trotzdem lege ich Wert auf eine gewisse Spurtreue. Und ich glaube nicht, das es Tobis oder Balous Spass dabei schmälert. Im Gegenteil, ich verhelfe ihnen ja, ihre Nase gezielter einzusetzen und in gewisserweise zu "schulen". Damit werden sie ja auch sicherer und das kann ja kein Nachteil sein.
Dann auch erst habe ich ja die Möglichkeit, die Herausforderungen zu steigern. Wenn man doch immer nur das Gleiche macht, kommt vielleicht bei dem ein oder anderen Hund schnell Langeweile auf. Besonders bei Tobi ist das schnell passiert.

LG Nicole


Liebe Grüße,
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RE: Entweder oder ?

#10 von Langbein , 17.11.2010 18:43

Die Frage hab ich mir auch gestellt. Nachforschungen meinerseits haben ergeben, dass MT "natürlicher" ist. Mir wurde das so erklärt, dass beim MT der Hund dem Individualgeruch folgt, d.h. er kann und soll den Trail selbstständig abkürzen. Beim Fährten folgt der Hund der Bodenverletzung und soll ja "spurtreu" nachgehen...

Ich mache es so: Wenn wir Mantrailen gehen, dann wird das ritualisiert, schon wenn wir das Haus verlassen, weiss Kaya was wir machen werden. Und Fährten machen wir einfach nach Lust und Laune, nix spezielles. Auch das Signal belasse ich fürs Fährten bei "Such". So wie wenn sie zuhause oder irgendwo was sucht halt, sie liebt das und macht das ganz toll. Beim MT haben wir wie gesagt feste Rituale und das Signal "Trail"...

Ich freu mich schon auf Samstag, da gehen wir wieder böse Fremde suchen...


LG
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RE: Entweder oder ?

#11 von tinca1 , 07.12.2010 19:32

Zitat von Aljona
Ist es denn wirklich so, dass Hund beim Fährten nur nach der Bodenverletzung geht?


Dazu habe ich in dem Buch "Schnüffelstunde" von Viviane Theby einen interessanten Absatz gefunden:

"Es sind schon Versuche beschrieben worden, dass ein Mensch eine Fährte ein Stück gelegt hat, dann wurde er mit einem Kran angehoben. Stattdessen wurde ein Rad eingesetzt mit demselben Gewicht, an dem dieselben Schuhe befestigt waren in der Schrittlänge, die auch der Mensch gemacht hat. Die Hunde folgten dieser künstlichen Spur ohne dass ein Unterschied bemerkt wurde.

Ein anderer Versuch beschreibt zwei v-förmige Fährten, die von zwei unterschiedlichen Menschen gelegt wurden in der Art, dass die Spitzen aneinander lagen. Wurden die Hunde auf dem einen Schenkel der einen Fähre angesetzt, wechselten sie an der Spitze auf die andere Fährte über, obwohl sie damit ja eigentlich einer ganz anderen Spur folgten."


Mit Eini habe ich ja angefangen, im Verein zu fährten. Jetzt ist dort Winterpause, denn auf dem gefrorenen Boden wird es schwierig, die Bodenverletzung zu erzeugen. Gleiches gilt für heiße Sommertage mit staubtrockenem Acker, da wird dann schon morgens um 6 Uhr gefährtet.

Übrigens gibt es durchaus auch (professionelle) MT-Hunde, von denen Spurtreue verlangt wird, die unterwegs dann gegebenenfalls sogar Gegenstände anzeigen, die die gesuchte Person verloren hat.

Ich habe schon den Eindruck, daß Eini zwischen Fährten und MT unterscheidet. Ich bin gespannt, ob das so bleibt, wenn beim Fährten langsam die Leckerchen weggelassen werden - oder ob er dort dann doch mit hoher Nase sucht.

Die Vereinsmitglieder (die mit ihren Hunden auch Fährtenprüfungen ablegen) würden ja niiiieeemals nicht eine weitere Nasenarbeit mit ihrem Hund machen (auch kein zossen oder so), das würde das arme Tier ja total durcheinanderbringen. Ich fänd's ja schon ganz witzig, wenn ich mit meiner tauben Nuß beweisen könnte, daß es eben doch geht - denn sooo blöd sind unsere Hunde nicht, denke ich.


Viele Grüße von Steffi mit Pina und Einstein im Herzen

 
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RE: Entweder oder ?

#12 von Toni , 07.12.2010 22:19

Zu diesem Thema habe ich mich gerade an unsere Tierheimweihnacht mit einer Frau von der Rettungshundestaffel unterhalten.
Sie erzählte mir, das sie früher immer gefährtet hat und dann aber das MT begann und ihr Hund am Anfang schon Schwierigkeiten hatte, "umzudenken". Sie hat sich dann auch fürs MT entschieden und fährtet garnicht mehr aus diesem Grund.

Lg Nicole


Liebe Grüße,
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RE: Entweder oder ?

#13 von Nina , 07.12.2010 22:46

Ich denke, es kommt doch immer drauf an, wie professionell man das machen möchte. Wenn es mir nichts ausmacht, dass Hundi mal was verwechselt, dann kann man doch mit beidem prima Spaß haben. Fährten hat für mich den Vorteil, dass ich es auch alleine mal machen kann. Mantrailing hat den Vorteil, dass Lotta mit viel mehr Begeisterung rangeht und eben auch viel Kontakt zu Menschen bekommt, was bei einem Hund, der Menschen gerne mal zusammenstaucht, viel wert ist.


Nina mit der weltbesten Schäferlotta und Wolli dem Schlabberwocky
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„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“

www.hundeschule-animus.de

 
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