Geht's Euch auch so, dass Ihr immer das Gefühl habt, wenn Ihr den Hund unterwegs an die Leine nehmt, dass das "gemein" ist?
Gemein ist das falsche Wort, aber halt irgendwie unfair? Lotta läuft ja sehr wenig an der kurzen Leine. Sie darf meist an der Schleppleine rennen. Offline ist im Moment nicht drin, hier wimmelt es zurzeit nur so von Rehen und seit Wolli traue ich ihrer Impulskontrolle nicht so ganz. Sie ist halt im ganzen etwas höher in der Erregungslage und ich weiß, bei Wildsichtung ist sie weg. Und wir sichten gerade täglich Wild.
Nun dreht sie mir manchmal unterwegs ziemlich ab. Heute z.B. gab's zweimal Wildsichtung und beim zweiten Mal konnte sie sich nicht mehr alleine einkriegen. Früher habe ich mich immer bemüht, sie ohne kurze Leine wieder runter zu bekommen, aber wenn Wolli noch dabei ist, dann geht das überhaupt nicht. Sie knotet uns beide in die Schleppleine und der arme Mops hängst die meiste Zeit halb in der Luft.
Also kommt Lotta an die kurze Leine, bis sie sich wieder beruhigt hat. In der letzter Zeit war das also sehr oft der Fall und Lotta und ich spielen dann halt das Keks-Spiel, heißt für jedes langsamer werden, ruhiger werden, also für jedes Muskelzucken, das nicht nach vorne gerichtet ist, gibt's Leckerli. Inzwischen geht das sehr schnell. 1 - 2 Minuten und Lotta läuft ruhig neben mir und mampft.
Es gibt also gar keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Im Grunde ist die kurze Leine für Lotta inzwischen das Signal, sich wieder zu beruhigen und sich den Bauch vollzuschlagen. Trotzdem habe ich jedes mal das Gefühl, ich bestrafe sie dafür, dass sie aufgeregt ist.