Es sind zwar noch ein paar Wochen, bis ich mich wirklich konkret dazu entscheiden werde, aber ich mag schon mal anfangen pro und contra aufzuschreiben, da ich Veränderungen in ein paar Wochen auch nochmal nachlesen kann, Anregungen, Kritik und Kommentare erwünscht:
contra:
- Gustav ist ohnehin eher ängstlich und das fehlende Testosteron wird es nicht besser machen.
- er soll nicht noch größer werden
pro:
- seit 1-2 Wochen reagiert er vermehrt und deutlich!!! aggressiv bei Rüden, besonders bei intakten, hat u.a. seinen eigentlichen Spielkumpel sehr stark angegangen
- Dauerständer über Stunden
- AUSFLUSS, ich war wirklich, wirklich geduldig und tolerant aber das Zeug ist überall und so extrem. Meine Freundin hat Teppich und ich werde ihnen jetzt schon (2 Wochen) eine Reinigung bezahlen müssen. Laut TA aber keine Infektion, somit auch nicht behandelbar. Spülungen etc. helfen null. Nun muss er drinnen eine Windel tragen, was aber auch keine Dauerlösung ist.
- bei nofallmäßiger Unterbringung nehmen nur ganz selten Sitter oder Pensionen unkastrierte Rüden auf
- bleibt er weiter in der Stadt wohnen, wird er noch ganz unglücklich mit den läufigen Damen, fiepen, nix mehr fressen, nur noch Pipispuren suchen etc.
- mit Rüden spielen blöd, mit Weibern will er nur poppen, das kann es nicht sein
ich hoffe wirklich, in ein paar Wochen steht hier mehr CONTRA
Eva
mit WILLI, für immer und ewig Teil meiner Seele (26.11.2001 - 09.02.2012)
mit MARLON im Herzen ( seit 28.05.2016 hinter der Regenbogenbrücke)
In Gedenken an Mädchen und Luna und in Gedanken an Gustav.
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"Mein Leben ist ein Trümmerhaufen und ich lern auf Trümmern laufen!"
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Ich bin ein Kastrations-Befürworter.
Was soll ich meinem Hund diesen enormen sexuellen Streß antun? Er wird niemals die Freuden der Weiblichkeit kennenlernen. Warum soll ich ihm den Konkurrenzkampf mit anderen Rüden antun?
Paco war so heftig drauf, daß er mir teilweise am Feld abgehauen ist, immer den Weibern hinterher. Sehr gefährlich.
Daß Gustav nicht so sicher ist, kannst du mit deutlicher und konsequenter Führung wettmachen.
In meinen Augen erspart man sich und den meisten Rüden mit einer Kastration eine Menge Streß.
Deshalb: laß Gustav kastrieren.
LG Katja
LG Katja
Aber frei will ich sein und ganz mein,
und was ich gebe,
das soll mich nicht binden.
Bettina von Arnim
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Hm... ganz ehrlich, ein Rüde mit so einem heftigen Trieb ist mir noch gar nie untergekommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Gustav kastrieren lassen würde, vielleicht erstmal "nur" chemisch, um zu sehen, wie es sich auswirkt und ob's ihm hilft. Aber ein Hund, der derart sexuell gesteuert ist, hat nicht viel Spaß im Leben, fürchte ich - denn ausleben wird er den Trieb ja doch nie können. Und ich kann mir fast nicht vorstellen, dass sich das noch legt, Gustav ist ja noch sehr jung, in dem Alter wissen die meisten Rüden ja noch nicht mal so recht, dass sie Rüden sind, das wird vermutlich eher noch heftiger werden... und dann denke ich, dass ihm der Wegfall der Hormone ganz schön viel Stress nehmen könnte.
Ich sollte vielleicht noch dazusagen, dass ich überhaupt kein Kastrationsbefürworter aus Prinzip bin, Bandit ist ja auch intakt. Immerhin ist es ne OP, und jede OP ist mit Risiken behaftet. Aber bei Gustav wäre meine Entscheidung ziemlich eindeutig.
Liebe Grüße,
Sabine mit Schnuffelix, Feuerstühlchen und Katerkind
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Ich wollte ursprünglich meinen Hund auch nicht kastrieren lassen. Unser erster war es nicht und es lief gut so.
Dann wurde Bobby geschlechtsreif - und zunehmen regelrecht krank. Wir wohnten in einem Viertel, in welchem es viele Hündinnen gab und 1-2 waren immer läufig - er kam aus dem Stress nicht mehr heraus.
Er schlief nur noch wenig und wenn, dann total unruhig und vor allem: Er fraß kaum mehr etwas und wurde dünner und dünner. Irgendwann meinte dann mein TA zu mir: "Wenn Sie Ihren Hund noch eine Weile behalten wollen, sollten Sie ihn jetzt umgehend kastrieren lassen - der geht Ihnen dabei drauf, extrem, wie er auf alles reagiert".
Tja, da hatten wir dann echt keine Wahl mehr...
Mit gut 1 Jahr ist er dann - ich habe also schon gewartet, bis er ein "richtiger Mann" war ;) - kastriert worden; die Umstellungszeit danach war etwas heavy, denn der Hormonrückgang machte ihm dann auch arg zu schaffen.
Doch zunehmend wurde er ruhiger - und die Weibsen brachten ihn nicht mehr aus dem Kurs.
Ja, einerseits finde ichs schade, denn die damalige Power ist nicht mehr so da, er hat sich schon verändert. Doch das andere, das ging gar nicht - und lese ich das, was du da über deinen Hund schreibst, sehe ich das bei deinem ähnlich: Er steht unter Dauerstress.
Und das kann nicht die Lösung sein.
Aber die Entscheidung, die kann dir keiner abnehmen und man kann sie auch nicht verallgemeinern - der eine Hund (wie unser erster) kommt gut ohne Kastration zurecht, der andere (wie Bobby) überhaupt nicht.
Ich wünsche dir, dass du einfach Frieden über deiner Entscheidung wie auch immer gerartet findest.
Ich kann dazu wenig sagen, weil ich ja noch keinen intakten Rüden hatte. Aber ich glaube, ich würde es auch mit Chip versuchen. Dann kannst Du Dir in Ruhe anschauen, ob es was bringt. Wobei ich eher Kastrationsbefürworter bin und meine Hunde wohl auch immer kastrieren lassen würde.
Ein weiteres "pro" Argument ist für mich, dass ich hier im Ort, wo es mehrere intakte Rüden auf engem Raum gibt, immer mitbekomme, wie die Halter den anderen Rüdenhalter die Schuld dafür in die Schuhe schieben, dass es zwischen den Kerlen ständig kracht. Daraus schließe ich mal, dass es schon verstärkt Probleme gibt, besonders, wenn die Hunde gezwungen sind, ihr Revier zu teilen. Das will ich nicht verallgemeinern, aber wenn Du bemerkst, dass Gustav sich in diese Richtung entwickelt, mag es Sinn machen, den Chip auszuprobieren,.
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Ich rate immer dazu zuerst ein Kastrationchip einzusetzen. Es ist so eine Kastration auf Probe, Chip wirkt 1 Jahr lang und während dieser Zeit kann man wirklich sehen, wie der Hund nach der Kastration sich verhalten wird. Besonders wichtig bei ängstlichen Hunden, weil es manchmal so ist, dass die Angst durch hormonelle Umstellung sehr verstärkt wird. Das würde für mich persönlich gegen den operativen Angriff sprechen- Pubertät kommt irgendwann zu Ende, es lässt sich durchhalten und danach wird der Hund immer ruhiger.
Sollte sich so eine Chip-Kastration positiv auf Verhalten auswirken, rate ich sehr operative Kastration so bald wie möglich durchzuführen. Sprich, auf jeden Fall wenn wenn Chip noch wirkt. So erspart man dem Hund wiederkehrende Hormonschwankungen und sich selbst wiederkehrende Pubertät.
Barbara
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Man muss sich allerdings drüber im Klaren sein, dass auch ein Chip ein massiver Eingriff in den Körper ist.... Der Chip greift bei sensiblen Hunden auch Magen und Darm (der Veränderungen im Körper wegen) an und wirkt i.a. nur ein halbes Jahr, kein ganzes.....
Danach kommt dann eine neue Entscheidung pro oder contra Kastration.
Mein TA hat mir dies auch erzählt, aber gleichzeitig auch davon wegen der doppelten Eingriffe abgeraten und ich bin ihm im Nachhinein dankbar dafür.
Testen, ob - meinem hätte das nichts gebracht außer zusätzlichen Beeinträchtigungen.
Zitat von Catoony im Beitrag #7
Man muss sich allerdings drüber im Klaren sein, dass auch ein Chip ein massiver Eingriff in den Körper ist.... Der Chip greift bei sensiblen Hunden auch Magen und Darm (der Veränderungen im Körper wegen) an
Zitat von Catoony im Beitrag #7
Danach kommt dann eine neue Entscheidung pro oder contra Kastration.
Zitat von Catoony im Beitrag #7
Testen, ob - meinem hätte das nichts gebracht außer zusätzlichen Beeinträchtigungen.
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Die Hormonumstellugn dauert einfach - und wenn der Chip dann endlich wirkt, dann ist auch schon wieder Zeit für die nächste Behandlung...
Ich habe das Für und Wider auch erwogen und mich dagegen entschieden - ein massiver Eingriff mit viel Hin und Her und letztlich dann ist doch die OP nötig...
Hormonumstellung dauer maximum 3 Monate lag, 3 Monate für Überlegung finde ich mehr als genug. In den meisten Fällen sind Verhaltensveränderungen schon nach 6 Wochen klar, endlich geht es um die Frage on der Hund entspannter wirkt oder ängstlicher. Wenn es in die falsche Richtung läuft, würde ich auf OP verzichten - und das ist ohne Chip leider nicht möglich.
Keine Überlegungen der Welt können dir sagen, wie dein Hund auf Kastration reagiert. Die Reaktionen sind nicht nur von der Umwelt abhängig und so individuell wie die Hunde eben sind.
Barbara
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Eva, ich war auch immer megakritisch im Hinblick auf Kastration. Ich bin mit zwei intakten Rüden groß geworden und es gab nie einen Anlass dazu. Zumindest keinen offensichtlichen. Karabash hat die Kastration aber definitiv gut getan - er war nur wenige Wochen später sehr verändert, erst machte ich mir Sorgen, aber dann wurde alles gut und hat sich eingependelt - er blieb der lebensfrohe, lustige, verspielte Hund aber war sehr deutlich weniger gestresst. Interesse am anderen Geschlecht bestand weiterhin, aber kein so getriebenes, zwanghaftes und rein sexuelles. Gegenüber Rüden wurde er sehr viel freundlicher. Ich glaube, bei ihm war es absolut richtig und ich würde, wäre Gustav mein Hund, ihn wohl auch kastrieren. Die Idee, erst den Chip zu probieren, finde ich gut!
Viele Grüße von Janina & Lara
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Noch wichtiger als die Frage "Kastra ja oder nein" ist in meinen Auge die Frage des richtigen Zeitpunkts. Gustav ist doch gerade in der Pubertät, oder? Da würde ich weder operieren noch Chip einsetzen (auch noch nicht in ein paar Wochen).
Angelika und Rasselbande
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Meinungen pro und contra - man muss letztlich zusammen mit seinem TA des Vertrauens selbst entscheiden, was für den eigenen Hund das richtige ist.
Die Geschichte von Jasper kennst du ja. Ich habe mich damals mit der Entscheidung auch unendlich schwer getan. Als verhaltenstechnisch gar nix mehr ging habe ich mich für den Suprelorin-Chip entschieden. Ich war damals dankbar um diese Möglichkeit zu testen, ob eine Kastra dem Tiger helfen kann oder ob sie die Probleme sogar verschlimmern würde.
Nach ca. 6 Wochen wirkt der Chip und er hält ca. 6 Monate - also genügend Zeit um festzustellen, ob eine Kastration sinnvoll ist oder nicht. Bei Jasper hat der Chip sogar 10 Monate gewirkt (zumindest ungefähr, vielleicht waren es auch 11 Monate, ist schon so lange her, dass ich es nicht mehr ganz genau sagen kann). Die Verhaltensveränderungen waren enorm, allerdings hatte ich zu genau dieser Zeit auch den sehr aversiv arbeitenden Trainer gefeuert und den kompletten Umgang mit Jasper umgestellt, so dass ich nicht sicher war, was nun auf den Chip und was auf das veränderte Training zurückzuführen war. Als der Chip in seiner Wirkung nachlies, wurde Jaspers Verhalten innerhalb von wenigen Tagen wieder viel heftiger, so das der Kerl sofort kastriert wurde.
Die Kastra alleine hat natürlich nicht Jaspers Verhalten geändert, aber mit dem veränderten Hormonstatus konnte endlich das Training greifen.
Wie gesagt, wenn das Thema Kastration ja oder nein im Raum steht und man sich unsicher ist, finde ich den Chip eine super Möglichkeit. Wenn man im Laufe der 6 Monate merkt, dass eine Kastration der falsche Weg ist, dann lässt man den Chip einfach auslaufen und gut ist. Und wenn man merkt, dass eine Kastra dem Hund Erleichterung bringt, dann kann man seine Entscheidung gut abgesichter treffen.
Liebe Grüße,
Esther mit Jasper
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