Zunächst mal die Situation: viele von Euch kennen ja schon mein Haus. Wenn man zur Tür rausgeht, steht man auf einem Treppenabsatz (siehe Foto). Dann geht es ein paar Stufen runter und man ist auf dem Weg zum Gartentor. Oben ist ein prima Ort, um die Gegend zu scannen. Man hat direkten Blick runter auf das direkt angrenzende Nachbargrundstück mit Hund, durch das Tor auf die Straße und über die Straße auf das Grundstück mit bellender Rottihündin. Es besteht zwar ein mittelmäßiger Sichtschutz durch Sträucher aber gerade jetzt im Winter sind die natürlich kahl.
Der Nachbarhund ist fast immer draußen, die Rottihündin öfter als mir lieb ist.
Rausgehen ist für Lotta die Hölle. Sie ist schon auf 180 bevor überhaupt etwas passiert ist Bewegt sich dann irgend etwas, tobt sie los. Es war zwischenzeitlich mal ganz gut, jetzt ist es wieder schlimmer, wahrscheinlich auch, weil halt alles kahl ist.
Bisher probiert habe ich:
1. Leckerlis streuen
2. Absitzen lassen (Platz ist unmöglich)
3. Hinter mir halten
4. Zurück drängen
5. Sie wieder ins Haus bringen und alleine raus gehen.
Bestimmt noch ein halbes Dutzend Dinge, die mir jetzt nicht einfallen.
Es bringt alles nichts. Wenn ich sofort die Treppe runter gehen kann, habe ich eine Chance, dass wir bellfrei runter kommen, muß ich aber noch abschließen, stehen die Chancen schlecht.
Was ich mir jetzt überlegt habe ist folgendes:
Hund anziehen -> Tür auf -> rausgehen -> reingehe -> Leckerli. Das ganze fünf, sechs mal. Die zwei - drei Sekunden, die Lotta dann draußen auf dem Treppenabsatz ist, schaffen wir ganz gut. So würde ich dann auch jeden Spaziergang beginnen, rausgehen -> reingehen -> Leckerli. Das ein paar mal bevor es losgeht.
Wenn kein anderer Hund draußen ist, könnte man das dann langsam ausbauen auf rausgehen -> Treppe runter -> Treppe rauf -> Leckerli Wobei mich der Gedanke, mit Lotta ständig die Treppe rauf und runter zu rennen, nicht so glücklich macht. Das sind zwar nur ein paar Stufen und sie muß die Treppe sowieso rauf und runter, aber gut für die Knochen ist das ja nun auch wieder nicht.
Zusätzlich hatte ich mir überlegt, dass ich mich einfach mit ihr, wenn nix los ist, auf die Treppe setzen könnte und Erregungslevelsekungspause machen. Das hatte ich heute probiert. Angefangen habe ich mit 30 Sekunden. Was passierte in den 30 Sekunden? Beide (!) Nachbarhunde kamen raus und machten Randale. Da mußte ich Lotta dann erstmal abwürgen. Sobald sie nur noch geknurrt und nicht mehr getobt hat, bin ich mit ihr wieder reingegangen.
Das ist wirklich eine ziemlich große Baustelle, einmal, weil so jeder Spaziergang mit einer riesigen Anspannung bei Lotta beginnt und auch, weil ich natürlich auch nicht gerade entspannt dabei bin. Ich bemühe mich zwar unheimlich um Ruhe, aber Ruhe muß man nun mal haben und nicht vortäuschen.
Hat sonst noch jemand Ideen, wie man so etwas angehen könnte? Wenn wir nach Hause kommen klappt es übrigens sehr gut, dann können die Hunde uns sogar anbellen und am Zaun herum rennen, Lotta geht ganz ruhig mit mir zur Tür und ins Haus.