Ich schließe mich mal an und habe dazu Nicoles Liste aus dem anderen Fred kopiert:
Personenbezogenes Verhalten:
- Aufmerksamkeitsforderndes Verhalten --> immer zu. Langsam wird es besser, weil ich Lotta oft ignoriere, aber sobald man sie nur anschaut, steht sie wieder auf der Matte.
Verhalten aufgrund großer Reizempfindlichkeit:
- Hund immer in Aktion --> ja, draußen ist das immer noch so. Im Haus geht's inzwischen ganz gut.
- Reagiert auch im Haus durch Geräusche von draussen --> kaum noch, war aber am Anfang ganz schlimm
- Reagiert stark auf alles Unbekannte (Besucher, Objekte, Hunde) --> brauche ich wohl nichts mehr zu zu sagen.
- Bei Spaziergängen reagiert er auf vielerlei Reize, ist daher stehts in Aufregung --> jep, wird aber auch langsam besser. In gewohnten Gebieten geht es eigentlich ganz gut. Fremde Gebiete werden auch besser, erfordern aber noch viel Management.
- Erkunungsdrang nicht zu stillen --> ja. Schnüffeln, suchen, auschecken geht permanent. Es nimmt nie ein Ende.
- Neigt zum Jagen und zu Begegnungsproblemen (In die Leine springen, Bellen) --> nun ja, auch dazu brauche ich nix zu sagen.
- Probleme im Auto (bellt Menschen, Hunde, ... an) --> nicht mehr ganz so schlimm wie es mal war. Bin ich dabei ist es inzwischen eigentlich gut.
Ausdauernde Aktivität
- Häufig unruhig -> im Haus ist Lotta inzwischen ruhig. Draußen aber nicht. Sie kann auch im Garten nicht abschalten und sich einfach mal schlafen legen.
- Kommt schwer zur Ruhe (nach Aufregung und Aktivität braucht der Hund lange zum runterkommen) --> Wie oben. Im Haus fällt sie um und schläft wenn wir nach Hause kommen. Aber in fremder Umgebung geht es praktisch nicht. Stressige Erlebnisse werden allerdings inzwischen schneller abgehakt. Da ist sie nicht mehr nach jeder Hundebegegnung für eine halbe Stunde auf 180. Das kann sie inzwischen in ein paar Minuten abhaken.
- Probleme mit der Konzentration (bei der Leckerlisuche z.B. läuft der Hund mehrmals am Leckerli vorbei) --> das kommt sehr drauf an. Manchmal ist Lotta mit totaler Konzentration dabei und macht alles super. Dann wieder geht gar nichts und sie kann nicht 10 Sekunden bei der Sache bleiben sondern springt hektisch und überdreht herum und kriegt nix gebacken.
Mangelnde Impulskontrolle
- Heftig und schnelle Bewegungen -> jep
- Unangemessene Reaktion auf Reize --> aber hallo
- Gefühlsbetont: Freude, Angst und Wut werden sind sehr intensiv empfunden --> aber ganz hallo
Mangelnde Frustrationstoleranz:
- Schnell frustriert, Folge= Aufregung wächst weiter (Beispiel Leinenführigkeit: Hund zieht, Mensch bleibt stehen, das frustiert den Hund, was in dazu veranlasst, noch mehr an der Leine zu ziehen) --> ja. Leinenführigkeit muß man bei ihr mit ganz viel Gefühl üben, sonst dreht sie immer mehr auf und springt immer heftiger in die Leine. Das geht nur mit ganz viel Ruhe.
- Beim Festhalten kann es zu heftiger Abwehr kommen --> sie zappelt und mag es nicht, aber das ist alles
- Reagieren auf kleinste Konflikte, die vom Ottonormalverbraucher übersehen werden --> Lotta reagiert auf alles, also: ja
Schwierigkeiten mit Konzentration und Lernen
- Im Training kann Aufmerksamkeit kann nur kurz auf einen bestimmten Punkt gerichtet werden --> kommt drauf an. In reizarmer Umgebung kann sie es schon sehr gut, aber sie ist halt auch schnell abgelenkt und dann geht's nicht mehr.
- Es findet sich keine Umgebung, die so ablenkungsarm ist, daß sie als Trainingsort geeignet wäre --> nein, das trifft auf uns nicht zu
- Machne können das Gelernte nur schwer behalten --> nein, eigentlich nicht. Ich finde, Lotta lernt schnell, solange es nicht mit Aggressionsvehalten zu tun hat.
- Übermäßiges Fokusieren z.B. auf Buddeln nach Mäusen, Flächensuche. Dieses Fokusieren kann nur mit erheblichem Kraftaufwand unterbrochenw werden. --> ja. Ganz schlimm. Im Moment sind's die Mäuselöcher. Wenn ich sie von einem losgeeist habe, hängt sie schon am nächsten. Früher war es das Jagen und Fährten suchen im Wald, daher nehme ich lieber die Mäuse, das ist praktischer.
Und zu guter Letzt:
- Die unerwünschten Verhaltensweisen scheinen unveränderbar: Zurechtweisen, Korrigieren, Festhalten, Alternativverhalten funktionieren nicht oder nur vorübergehend, Strafe wirkt zusätlich aktivierend --> bei allem, was jetzt immer noch nicht klappt, kommen wir mit dem oben genannten nicht weiter. Da geht genaugenommen gar nichts. Es ist einfach wurscht, was man macht. Es klappt kurz und dann sind wir wieder da, wo wir vorher waren.
Und das ist wirklich das frustrierendste von allem, denn jeder, egal ob Trainer, anderer Hundehalter, anderer Problemhundehalter, egal wer, allen sagen immer: wenn Du das und das mal richtig machen würdest, dann würde es auch funktionieren. Aber es stimmt einfach nicht. Ich bin inzwischen absolut davon überzeugt, dass es Dinge gibt, die man bei diesen Hunden niemals in den Griff bekommen wird. Vielleicht ansatzweise, in bestimmten Situationen und mit viel Management, aber es wird immer eine wacklige Angelegenheit bleiben, ob der Hund das gewünschte Verhalten zeigt oder eben nicht.