Ich hab jetzt nicht Alles gelesen, das würde zu lange dauern. Aber ich fürchte, mir gehts wie Sabine mit Laika. Pogi ist eigentlich ein lieber Hund, und für unsere Wohnlage und für den Stand der Erziehung der in dieser Straße wohnenden anderen Hunde bin ich auch recht zufrieden, außer, dass er immer noch zieht.
Aber das was Eure Hunde beherrschen , beherrscht er noch lange nicht. Ich habe das Gefühl, dass es wieder sitzt, dass er von sich aus keinen Fuß vom Bürgersteig auf die Straße setzt, das ist mir ungeheuer wichtig.
Ansonsten kann er Folgendes: Er kommt mehr oder minder schnell von der Weide zurück, wenn ich ihn rufe. Er bleibt stehen, wenn ich rufe, damit ich ihn anleinen kann. Er kommt zu mir, wenn ich ihn rufe. Wenn allerdings ein unbekannter Hund auftaucht, und ich mal wieder gepennt habe, kommt ca. 1x im Jahr vor, dann ist er nicht mehr ansprechbar. Außer allerhöchstens Knurren tut er aber nichts außer Schnüffeln. Insofern ist es zwar ärgerlich, aber nicht tragisch. Ein locker gemeintes "Fuß" oder "bei mir", je nachdem, ob er angeleint ist oder nicht, kennt er zwar, reicht aber immer nur für wenige Schritte.
Zuhause üben wir derzeit "Körbchen". Das klappt, wenn er sofort ein Leckerli überreicht bekommt, dass er dann allerdings außerhalb des Körbchens frisst. "Bleib" funktioniert einige Sekunden bis wenige Minuten, kommt drauf an, wie dringlich der Ton war.
Aber: er löst alle Signale wieder auf, wenn er meint, es dauert jetzt zu lange.
Dafür hat er viel Verständnis für Rituale. Wenn ich ihn nach einem Regengang innen an der Haustür auf der Matte sitzen lasse, um mir erst Schuhe, Mütze und Mantel auszuziehen, bevor ich ihn abtrockne, bleibt er da. Er hebt auch die Füße an, wenn ich "Füßchen" sage und hält still, wenn ich ihn abrubbele. Ebenso stoisch lässt er alle 4 Wochen das Baden über sich ergehen.
Ich habe den Eindruck, dass er einen Haufen Dinge kann, aber mit seinem Terrier-Erbe immer selbst entscheiden will, ob er mir jetzt den Gefallen tun will oder ob er es gerade nicht für nötig hält. Manchmal kommt auch maltesischer "will-to-please" durch, aber das entscheidet eben er und nicht ich, das ist das Dumme.
Aber ehrlich gesagt, wenn er nicht mehr ziehen würde, wäre ich rundum zufrieden. Denn da wir praktisch ständig im Alltag trainieren, lernt er eigentlich immer noch dazu. Ich finde ihn jedenfalls lieb. Wenn ich an meine Verzweiflung im Januar 2009 denke, ist er der besterzogene Hund der Welt (ist er natürlich nicht).
Mir hat nie Jemand gesagt, was ein Familienhund eigentlich können sollte. Ich möchte, dass er Niemanden ängstigt oder stört und weder sich selbst noch mich in Gefahr bringt. Weniger bellen und wachhunden könnte er vielleicht noch, aber daran arbeiten wir. Er muss nicht jedes Mal kommentieren, wenn der Nachbar von gegenüber das Auto aus der Garage fährt. Und er muss auch nicht auf der Straße stehen bleiben wie angewachsen, wenn ein Auto ankommt und zuschauen, bis die Leute im Haus verschwunden sind. Und er muss nicht bellen, wenns beim Nachbarn klingelt oder Leute sich auf der Straße unterhalten. Und er könnte uns gerne fernsehen lassen, ohne Alles, was mehr als 5 Haare auf Kopf oder im Gesicht hat anzubellen.
Ich habe diesen Thread aufgemacht, weil ich dachte, nach dem Lesen wüsste ich, was Grundgehorsam ist (auch wenn Pogi ihn nicht beherrscht). Aber anscheinend gehen die Meinungen darüber doch auseinander, das tröstet mich.