Zusammenfassung nach einer Woche:
Ich kann Lotta jeden Tag einen anderen Tee suchen lassen und sie weiß, was ich von ihr will. Unterscheidungen klappen noch nicht zuverlässig. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Lotta schon weiß, dass sie mir den falschen Tee zeigt, aber dass sie es halt mal versucht.
So macht sie es auch manchmal beim Mantrailing, bei Personenunterscheidung. Wenn sie schon mal eine bekannte Person unterwegs findet, dann testet sie mal kurz, ob es dafür nicht auch eine Belohnung gibt und wenn nicht, dann sucht sie halt weiter. Die falsche Person wird auch nur kurz angestupst, dann guckt sie zu mir, ob es was dafür gibt, und dann läuft sie halt weiter. Meiner Ansicht nach, ist ihr schon klar, dass es die falsche Person ist, aber fragen kostet ja nix.
Beim Tee macht sie es so ähnlich. Es hat ja schließlich schon mal Belohnung für diesen Beutel gegeben, einen Versuch ist es also wert.
Um das abzustellen, müsste ich wahrscheinlich die Suche an der Stelle ohne Belohnung beenden und ihr nicht immer die zweite Chance zum weitersuchen geben. Beim Tee, OK, da kann man das machen. Wenn man gerade jemanden im Wald deponiert hat, ist das etwas doof.
Am besten klappt das Suchen zur Zeit auf Asphalt. Vor allen Dingen aber auch, weil dort keine Mäuse sind. Läuft die Teespur zwischen Mauselöchern vorbei, lässt sie sich schnell ablenken. Allerdings muß man da bedenken, dass wir im Frühling noch nicht in der Lage waren, auf Mausewiesen zu trailen. Da hat sie einfach abgebrochen und Mäuse gejagt. Inzwischen geht das, aber Mäuse sind eine gigantische Ablenkung. Das wird nur noch von Wasser getoppt.
Wenn ich längere Fährten mit dem Teebeutel lege, dann verfolgt sie auch sehr schön die Spur auf dem Boden. Teebeutel werden auch ordnungsgemäß angezeigt. Gefundene Menschen werden ja eher über den Haufen gerannt, umgeworfen und abgeschleckt. (Übrigens auch eine Reaktion, die die falsche Person nie hervorruft, was für mich auch ein Indiz ist, dass sie eigentlich weiß, was sie tut).
Fazit: Bis wir 2 km Trails mit Teebeuteln legen können, dürfte es noch etwas dauern. Im Moment mache ich maximal 20 m. Der Antrieb, einen Teebeutel zu finden, ist nicht vergleichbar mit dem, einen Menschen zu finden und Lotta kommt schnell zu dem Schluß, dass es zu aufwendig ist, sich da weiter zu bemühen, wenn doch überall die Mäuse locken. Auch, dass ich da für jeden Teebeutel eine Superbelohnung auspacke, ist nicht mit dem Antrieb zu vegleichen, den ein verlorenes Schaf bei ihr auslöst.
Zumindest im Moment ist es kein Ersatz für das Mantrailing. Aber es ist trotzdem ein nettes Spiel und man kann supergut üben, dass immer wieder andere und vor allen Dingen auch völlig neue Gerüche verfolgt werden sollen. Es erfordert schon eine ganze Menge Denkarbeit und ist vor allen Dingen alleine und ohne große Vorbereitungen zu machen.