Wolli würde den Wesentest bestehen, Lotta nicht.
Das einzige, was man zusätzlich vielleicht irgenwann üben könnte (wenn Gustav richtig angekommen ist), sind diese plötzlichen Bewegungen, wie hinfallen, Schirm aufklappen, torkeln, usw. Das könnte man mit vertrauten Personen machen, so dass nicht zusätzlich Unischerheit vor der Person dazukommt. Du kannst auch mal jemanden bitten, den Gustav nicht kennt (also z.B. wenn wir uns wieder mal treffen oder wenn ihr zum Wandertag kommt), mal plötzlich mit "ist der süüüüüüß" Gekreische auf Gustav zuzulaufen und ihn zu streicheln, einfach damit Du weißt, wie reagiert er denn da eigentlich? Aber für sowas muß er wirklich erstmal richtig ankommen.
Ich denke aber, dass Ihr viele dieser Situationen bald gut im Griff haben werdet, weil sie in Eurer Wohnsituation einfach häufig vorkommen. Ihr trefft viele Menschen, viele Hunde, viele Autos, Radfahrer, usw, da wird Gustav sich bestimmt dran gewöhnen, wenn er erstmal eine Weile bei Dir ist. Bei einem Landei ist das viel schwieriger, weil es solche Situationen einfach selten gibt.
Auch würde ich versuchen, mich davon nicht verrückt machen zu lassen sondern einfach daran arbeiten, dass Gustav so viele Reize wie möglich kennen lernt und so selbst herausfindet, wie er damit umgehen kann. So wie Du ihn beschreibst, scheint er ja in erster Linie vor vielen Dingen Angst zu haben. Die würde ich ihm nach und nach alle zeigen und beibringen, am besten auch mit bekannten Personen, die z.B. Rollkoffer über den Bürgersteig ziehen oder ähnliches machen, wovor er sich gruselt.
Dass Du Dir Sorgen machst, verstehe ich. Ich hatte auch immer einen heiden Schiss, dass uns mal jemand anzeigt, denn dann wären wir geliefert. Und ich habe immer noch Bammel, dass Lotta irgendwann einen Mountainbiker vom Rad holt, denn die verstehen keinen Spaß.