RE: Es geht um Mädchen...

#16 von Kerstin , 16.11.2010 21:54

Schwierig zu beurteilen, jeder Hund ist in der Lage zu beissen, wenn ihr die gefühlte Bedrohung einmal zu viel wird, dann muß sie beissen.

Ob diese Situation morgen, in einem Jahr oder nie auftaucht kann dir niemand mit sagen.

Schade ist das alle Informationen über Dritte laufen, schön währe wenn Mädchen´s Halter selbst dabei währe. Wenn ich dich richtig verstanden habe ist sie ein Straßenhund und erst seit 5 Monaten bei euch.
Bedenke bitte was sie durch hat, einfangen, "Zwischnelager", Transport, neue oder erste wirkliche Familie.....sie hat so viele Traumen durch, ich frage mich ob sie überhaupt schon gefestigt genug ist um mit all diesen Situationen konfrontiert zu werden.

Lass es mich anderst formulieren, glaubst du sie ist schon soweit bei euch angekommen um ihr ein wirkliches Trainig zumuten zu können?

Kann es sein das ihr allgemeines Streßlevel vielleicht einfach noch zu hoch ist? Ich meine fremde Hunde in der Wohnung, frontalbegegnungen im Cafe....das sind schon für einen "normalen" Hund ganz große Meisterleistungen. Wieviel schwerer sind all diese Dinge erst für einen Hund mit Problemen?

Währe es für euch ein Ansatz mit Mädchen erstmal noch eine gute Weile drei Gänge zurückzufahren? Hundekontakte in der Wohnung nur zu Hunden die dort auch wohnen. Cafe Besuche ohne sie........
Einführung und Aufbau von Entspannungsritualen, Vermitteln von Sicherheit und all solche Dinge. Es könnte gut sein das Mädchen mit der "ganz normalen Umwelt" noch so beschäftigt ist, das sie das alles noch so fordert, das sie mit "unnormalen Situationen" einfach noch überfordert ist?

Ein Maulkorbtraining würde ich auf jeden Fall machen, nicht nur für den Notfall, sondern sowieso. Guck mal unter Links, da findest du eine gute Bezugsquelle für richtig tolle Maulis, in bunt!

Ich hoffe ich bin euch nicht zu nahe getreten.


Liebe Grüße

Kerstin und Eisan

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RE: Es geht um Mädchen...

#17 von Eva , 16.11.2010 22:18

@Nina: Danke für dein Antwort. Ich denke sie aus der Situation zu nehmen ist sowieso angesagt.

@Kerstin: Kein Problem, bin für jede Überlegung dankbar. Mit Üben meine ich auch nicht Training sonder eben das Gewöhnen an Alltag. Vielleicht hab ich mich zu unklar ausgedrückt.
Fabian ist halt Ersthundehalter und muß seinen Weg noch finden, ich kann höchstens mit Tipps beiseite stehen und meine persönliche Erfahrung weitergeben. Er sieht diese Sitautionen nicht so eng und ist generell auch nicht so 120%ig dabei, wie ich z.B.. Bisher gab es dafür aber auch keinen Grund. Ansich ist Mädchen eben sehr unkompliziert und das Vertrauen in Menschen kann nur langsam wachsen, dass respektiert Fabian auch und er geht für einen "Anfänger" sehr behutsam und liebevoll aber auch konsequent mit ihr um.

Ich denke, ich werde ihm raten, Mädchen tatsächlich von diesen Situationen fern zu halten, soweit es geht und im Hinterstübchen zu haben, dass sie auch mal zubeißen könnte, wenn es ihr zuviel ist. Maulkorbtraining steht ohnehin an, denn sie soll irgendwann auch mal mit der DB fahren.
Wir haben leider kein Auto.
In der Bahn oder Straßenbahn ist sie anderen Hunden gegenüber übrigens total friedlich.

Mädchens Art ist für mich auch ziemliches Neuland, aber ich bin froh mit und an ihr Lernen zu dürfen und mich mit meinen Fragen an euch wenden zu könne.


Eva

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RE: Es geht um Mädchen...

#18 von Käthe , 17.11.2010 08:23

Zitat von WillisEva

In der Bahn oder Straßenbahn ist sie anderen Hunden gegenüber übrigens total friedlich.


Aaaah, na das war doch, was ich mit der Bushaltestellen-Frage wissen wollte. Da regt sie sich gar nicht auf, auch nicht, wenn ihr sitzt und die Fahrt länger dauert?


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RE: Es geht um Mädchen...

#19 von Eva , 17.11.2010 09:56

@käthe: Hm, wie soll ich das beschreiben, da kommen mehrere Faktoren zusammen. An Bushaltestellen ist sie eher ängstlich. Sie wird schnell nervös wenn sie stillhalten muß, das ist außer in geschlossenen Räumen immer so.
Im Zug sitzt sie mit dem Rücken zur Wand und zwischen Fabians Beinen, soviel Kontakt wie möglich.
Selbst wenn dann ein Hund eng vorbei kommt, knurrt sie nicht oder irgendetwas. Aber vielleicht ist hier die Reihe Angst vor fremden Menschen > Aggression gegen andere Hunde im geschlossenen Raum??? K.A.


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RE: Es geht um Mädchen...

#20 von Käthe , 17.11.2010 10:24

Puh, das Mädchen ist ungesehen ganz schön schwierig einzuschätzen


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RE: Es geht um Mädchen...

#21 von Eva , 17.11.2010 10:28

Trotzdem lieb, dass du die soviel Gedanken machst.

Aber vielleicht mach ich mir auch zuviele und eigentlich ist sie auch nicht mein Hund und überhaupt, hach, das ist schwer.


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RE: Es geht um Mädchen...

#22 von Stef , 17.11.2010 10:28

Intensiver Körperkontakt beruhigt. Dabei wird Oxytocin (oder auch Ocytoxin) freigesetzt. Gestreßte Hunde drücken sich auch gerne in Ecken oder reiben sich an Wänden (ich habe auch so ein Exemplar). Ich würde Mädchen die Möglichkeit auf jeden Fall geben, daß sie den Körperkontakt bekommt. Man kann den Hund auch ganz fest in den Arm nehmen, ohne streicheln, einfach nur halten.

Habt ihr mal versucht, Mädchen an der Haltestelle zwischen den Beinen sitzen zu lassen??


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RE: Es geht um Mädchen...

#23 von Eva , 17.11.2010 10:39

@stef: Ja, das machen wir soviel wie möglich, sie bekommt soviel Kontakt in Angstsituationen wie sie will, möchte aber die Umgebung gerne im Auge behalten. An der Bushalte kriecht sie gerne unter die Bank hinter die Beine. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sie auf der Straße so alles erlebt hat.


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RE: Es geht um Mädchen...

#24 von Margie , 18.11.2010 19:21

Ich finde es ganz toll von Dir, dass Du Dir um die Hündin Deines Mitbewohner soviel Gedanken machst! Und auf keinen Fall sind es zuviel Gedanken. Das kann alles durchaus einfach irgendwann eskalieren. Und leider kann man das oft nicht vorher einschätzen, vor allem nicht bei einem Hund, den man erst 5 Monate kennt.
Ich denke auch dass sie gut beschützt werden muss und unter dem Tisch eine Situation entsteht, wo sie sich durchaus in die Enge getrieben fühlen kann. Auch wenn eine Möglichkeit zum Rückzug besteht. Tom platziere ich immer neben meinem Stuhl und versuche einen Platz zu wählen wo ich einen ankommenden Hund (oder Kind) sofort mit "Bein hoch" abwehren kann. Er würde vielleicht vor Angst sonst schnappen.

Seit Tom z.B. weiß, dass ich mich in schwierigen Situationen sofort vor ihn stelle, hat er viel von seiner Angst verloren. Das sollte Dein Mitbewohner unbedingt tun. Er sollte Mädchen beim geringsten Anzeichen von Angst oder Stress sofort aus der Situation nehmen. Und da reicht es oft schon sich einfach vor den Hund zu stellen.


das von Margit mit den Tupfentieren

 
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RE: Es geht um Mädchen...

#25 von Kerstin , 18.11.2010 19:29

Davor stellen ist gut, doch bitte nicht mit dem Gesicht zu Mädchen. Sie könnte sich sonst durch ihr Herrchen zusätzlich bedroht fühlen.

Fehlverknüpfung: Da kommt was gefärliches und wenn das kommt und ich eh schon Angst hab, bedroht Herrchen mich auch noch, Angst wird größer.


Liebe Grüße

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RE: Es geht um Mädchen...

#26 von Eva , 18.11.2010 22:36

Danke euch beiden.


Werde ich weitergeben und selber darauf auch nochmal achten. Sie ist da im Vergleich zu Willi noch total ursprünglich, spricht eindeutig und reagiert ganz super auf seitlich stellen, weggucken, beschwichtigen, während Willi sich sehr auf meine Mimik konzentriert.


Eva

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RE: Es geht um Mädchen...

#27 von b.maus ( gelöscht ) , 19.11.2010 21:38

Ähm, zudem möchte ich hier unbedingt erwähnen (wahrscheinlich völlig umsonst, weil ihr sowieso auch meiner Meinung seid), dass ichs durchaus ok. finde, wenn Hunde mal andere Hunde anknurren/Zähne zeigen / abschnappen. Wir Menschen sind ja auch nicht immer lieb zueinander. Und weil ja im ersten Beitrag schon erwähnt wurde, dass der zweite "Vorfall" in einer - wenn ich mich richtig erinnere - ganz anderen Situation (beim Gassi mit einer JRT-Hündin?) passiert ist, muss ja auch kein generelles Problem vorliegen, oder?
Vielleicht gingen dem Mädchen auch die beiden Hunde einfach auf den Keks oder sie wollte halt in diesem Moment keine Kontaktaufnahme. Wie wir auch mal barsch reagieren, wenn wir einen schlechten Tag haben.
In meiner Tierheimzeit habe ich viele Hunde "vergesellschaftet", da wurde anfangs auch schon mal gefletscht und geknurrt, da standen Rückenhaare hoch, ohne dass im mindesten was nachgekommen wäre.
Ich bin eigentlich froh, wenn man weiß, dass ein Hund noch ausreichend warnt, bevor er zubeißt. So erfährt man doch wenigstens was über seine Reizschwelle

Liebe Grüße, Vera

b.maus

   

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