Nein, das ist kein Tippfehler. Ich bin ja immer auf der Suche nach Methoden, mit denen ich Lotta runterfahren kann. Runterstreicheln geht bei ihr nicht, weil anfassen bei ihr immer so eine Sache ist. Sie lässt sich anfassen, wenn sie entspannt ist, aber sie entspannt sich nicht dadurch, wenn man sie anfasst.
Also bekam ich ja auf dem Seminar mit Maria Hense den Tipp, jede Körperbewegung zu belohnen, die anzeigt, dass Hundi ruhiger ist, als er vorher war. Praktisch Entspannung durch freies Formen. Das ist aber auch wieder schwierig, denn Futter aktiviert ja gleich wieder. Immerhin haben wir auf diese Weise erreicht, dass Lotta sich sofort platt hinschmeißt, sobald irgendwo Essbares auftaucht, was Pausen draußen etwas entspannter macht, als es mal war. Das ist ja auch schon mal eine Menge.
Jetzt habe ich in einem Buch gelesen, dass man Blinzeln clickern könnte, da ein angespannter Hund nicht blinzelt. Das habe ich gleich mal ausprobiert. Im Wohnzimmer. Lotta war eigentlich locker, aber sobald ich die Leckerlis rausholte, war sie typisch erwartungsvoll und fing an Platz und Down anzubieten. Geblinzelt hat sie tatsächlich so gut wie gar nicht.
Ich habe dann also blinzeln belohnt (nicht mit Clicker sondern mit Wort, weil ich fand, das laute Clickgeräusch ist auch nicht gerade entspannend und das Markerwort kann ich ja auch flüstern). Ich war echt gespannt, weil blinzeln ja eher eine unbewusste Handlung ist, aber nach einer Weile fing Lotta wirklich an zu blinzeln. Dann hat sie ein paarmal gaaaanz tief und entspannt geseufzt (wurde natürlich auch gleich belohnt) und dann lag sie plötzlich auf der Seite. Als ich das belohnt habe, hat sie nicht mal mehr den Kopf hochgehoben sondern darauf gewartet, dass ich ihr die Leckerlis direkt ins Maul schiebe.
Das werde ich jetzt auch draußen mal ausprobieren.