Ich gebe es zu, ich habe absolut keine Erfahrung damit.
Aber hier gibt es ja sicherlich einige, die gleiche oder ähnliche Probleme mit ihren Vierbeinern haben.
Ich schildere mal ein paar Situationen.
Mehrere Personen verlassen die Wohnung:
Eick kann alleine bleiben, auch wenn es nicht so oft vorkommt, da meistens doch jemand da ist. Verlässt eine einzelne Person die Wohnung, ist alles in Ordnung - auch wenn Eick dann ganz alleine ist. Wollen zwei oder mehr Personen die Wohnung gleichzeitig verlassen, findet das Eick überhaupt nicht lustig - selbst wenn er dann nicht ganz allein wäre, sondern sogar wenn noch jemand bei ihm bleibt. Er versucht sich dann durchzuquetschen und mitzukommen, pfienzt und schreit, wenn man versucht, ihn zurückzuhalten. Wir umgehen das Problem, indem wir nacheinander einzeln rausgehen.
An Silvester war die Situation: wir hatten Besuch, die um zwölf Uhr nach draußen zum Böllern gehen wollten. Mein Freund und ich blieben auf dem Sofa sitzen, um bei Eick zu bleiben. Eick fand das gar nicht witzig, dass da plötzlich mehrere Leute rausgehen wollten. Wir mussten ihn wirklich festhalten, damit er da nicht hinterher stürmt - und die Hauptbezugspersonen gingen da ja gar nicht mit raus, sondern blieben da. Also wirklich Hütehundverhalten, oder...?
Eine Person entfernt sich beim Spaziergang:
Ich wollte meine Tante zur Haltestelle bringen, Eick kennt sie zwar, aber nicht wirklich sooo gut. Sie hat sich von uns entfernt und Eick flippte total aus, fing an zu schreien und wollte hinterher. Als das Geschreie irgendwann aufhörte, war er trotzdem total durch den Wind und hat immer wieder nach hinten geschaut, ob das verlorene Schaf nicht doch noch zurückkommt. In anderen solchen Situationen habe ich jetzt noch kein Geschrei miterlebt, dieses ständige Umdrehen und nachsehen, ob die Person noch zurückkommt, macht er aber immer - und ist dabei sichtlich sehr nervös.
Anbinden/Alleine lassen:
Wie in dem Bespaßungs-Thread beschrieben: Eick findet es überhaupt nicht komisch, wenn man ihn "sitzenlässt" und weg geht (und ich spreche hier nicht von 100 Metern, sondern von drei bis fünf Metern...) Dann bellt er sich wirklich die Seele aus dem Leib...
Wie geht ihr mit von euren Hunden gezeigtem Hüteverhalten um? Deute ich es bei Eick überhaupt richtig oder denkt ihr, es ist was ganz anderes? Mir würde auch schon ein Buchtipp weiterhelfen, da ich wie gesagt keinerlei Erfahrung mit solchem Verhalten habe...
Viele Grüße, Aljona
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht." Franz Kafka
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Grgrg. Jetzt hatte ich gerade ganz viel geschrieben und alles ist futsch. Ich schreib's später noch mal. Lotta macht das fast alles genauso, wie Du es beschreibst. Ich fürchte, Du hast Dir einen Lottaverschnitt an Land gezogen.
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Was wollte ich doch gleich sagen? Ach ja. Das meiste davon kenne ich auch.
1. Bei uns scheint da das Hauptproblem zu sein, dass Lotta kein Gewimmel im Flur verträgt. Da ist der Raum eng, die Leute machen komische Bewegungen, wenn sie ihre Jacken anziehen und meist wird es bei solchen Szenen auch laut, unruhig und unübersichtlich. Es könnte zu Prügeleien kommen und sie hat nicht den Überblick, wer wo ist und was macht. Gewimmel fängt übrigens ab zwei Personen an. Wahlweise auch eine Person und ein Hund.
Wenn Besuch sich verabschiedet, setze ich mich mit ihr so hin, dass sie den Flur nicht sieht und beschäftige sie ein bisschen. Wenn sie mag, gibt's Kraulen und Streicheln, aber das will sie nicht immer. Manchmal, wenn ich denke es klappt, darf sie auch zu sehen, ist dann aber an der Leine, weil sie sonst garantiert irgendwen verhaut.
Alles was mit "weggehen" zu tun hat, ist bei uns durchritualisiert bis zum letzten i-Punkt. Dann klappt es. Wenn nicht (und Besuch hält sich nicht an sowas (und Peter meist auch nicht )) dann klappt es nicht.
2. Das halte ich definitiv für Hüteverhalten. Macht Lotta ganz genauso, auch bei Leuten die praktisch fremd sind. Sind alles unsere Schafe. Und wer verschwindet und wieder zurück kommt, wird manchmal auch dafür verhauen, dass er sich unerlaubt von der Gruppe entfernt hat.
Seit wir Wolli den kleinen Trödelfritzen haben wird es besser, denn so muss sie täglich damit leben, dass Wolli zurück bleibt und 97 Schnüffelstellen checken muss, bevor er nach kommt. Und wenn Peter dabei ist und Wolli an der Leine hat, dann bleiben beide zurück. Ich gehe dann mit Lotta weiter als wäre nix los und belohne sie für's mitkommen. Dadurch das beide ja immer wieder nachkommen, merkt sie auch, es geht ihr niemand verloren, auch wenn sie sich nicht drum kümmert. Und so würde ich das auch trainieren, also wenn ihr zu dritt geht, fällt einer immer mal ein wenig zurück während der andere völlig unbeeindruckt mit Eick weiter geht und ihn belohnt. Dann schließt der andere wieder auf und alles ist in Butter.
Unter'm Strich hilft hier grobe Unhöflichkeit. Nicht groß verabschieden, nicht hinterher winken, nicht warten, wenn jemand sich den Schuh zubindet sondern einfach klar machen, ist wurscht, wenn jemand zurückbleibt.
3. Das ist meiner Ansicht nach eher Trennungsangst. Ich kann Lotta z.B. problemlos ablegen und liegen lassen. Sie bliebt, wo sie ist. Aber sobald ich sie dabei anleine, geht das Geschrei los. Auch, wenn sie jemand anderes an der Leine hat und ich gehe. Kreisch, kreisch, kreisch. Das kann man bestimmt auch üben, indem man erst anbindet, dann losbindet, weitergeht, dann anbindet, einen Schritt weg, losbinden, weitergehen, anbinden, zwei Schritte weg, weitergehen, usw. Da es bei uns aber de facto null Situationen gibt, in denen ich Lotta anbinden und außer Sichtweite warten lassen würde, spare ich mir das. Wir haben ja genug andere Baustellen. Wenn ich sie doch mal warten lassen will, dann lege ich sie halt offline ab.
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