Ich finde ja, bei Hunden wie den unseren ist Rückorientierung das A und O. Im Zweifelsfall soll Lotta sich zu mir umdrehen und fragen anstatt nach vorne zu gehen. Lieber zehn mal zu oft als einmal zu wenig.
Daher habe ich nicht nur ein Signal zur Rückorientierung sondern so ungefähr ein Dutzend. Besonders gerne nehme ich alles, was ich normal so mache, wenn plötzlich ein Hund vor uns auftaucht. Stehen bleiben z.B, Zug auf der Leine, Rückwärtsbewegungen, Richtungswechsel. Also alles, was meine eigene Unsicherheit ausdrückt soll für Lotta Rückorientierung bedeuten. Daher übe ich diese Dinge auch bis zum Erbrechen, auf jedem Spaziergang so an die zehn mal und das bringt tatsächlich eine Menge. Oft habe ich den Eindruck, Lotta denkt wirklich nicht mehr sondern reagiert einfach reflexartig.
Im Moment bauen wir erschrecktes stehen bleiben mit "hhhhhh" Geräusch auf. Also das, was man machen würde, wenn man um die Kurve läuft und da steht plötzlich jemand. Das ist also ein ganz abruptes stehen bleiben mit leichter Rückwärtsbewegung und dem passenden erschreckten Geräusch. Klappt schon ganz gut. Die ersten drei mal hat Lotta aufgeregt die Gegend gescannt, dann hatte sie kapiert, das ist nur wieder so ein komisches Spiel, bei dem man ein Leckerli bekommt, wenn man sich zu Frauchen umdreht.
Einen ungewollten Livetest hatten wir auch schon. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass da vor uns ein Hund war. Lotta entweder auch nicht oder es hat tatsächlich geklappt. Jedenfalls drehte sie sich sofort um, nahm ihr Leckerli und wir konnten umdrehen, ohne dass sie noch groß gestarrt hätte.