Frustrationskontrolle

#1 von Nina , 17.01.2011 17:18

Ab Februar wird die allseits beliebte Frustrationskontrolle mal wieder ganz, gaaaanz weit oben auf unserer Trainingsliste stehen.

Daher: Ideen her!

Wie frustriert Ihr Eure Hunde?


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RE: Frustrationskontrolle

#2 von Langbein , 17.01.2011 18:00

Ich kenne nur den theoretischen Aufbau des Abbruchsignals aufgrund von Frust. Man nehme einen Hund (nicht meinen, mit der klappts ned) und was gaaaanz toll feines. Man füttere den Hund an und gibt das Signal. Dann wartet man, bis der Hund meidet, in dem Moment des Meidens lobt man den Hund nur mit einem einigen "guuuut" und geht weg. Der Effekt dabei sollte sein, dass der Hund in dem Moment wo er es hört, quasi aufgibt. Ich hab das versucht, sie hat mich allerdings eine geschlagene Viertelstunde lang blöd angeguckt. Hab die Übung dann gestrichen, aber es wär schon toll, wenn wir ein Abbruchsignal hätten, das richtig funktioniert. Aber irgendwie bring ich das nur mit Clicker und Bestätigung nicht so richtig hin.

Oder was meinst Du genau mit Frustrationskontrolle?


LG
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RE: Frustrationskontrolle

#3 von Nina , 17.01.2011 18:23

Mit Frustrationskontrolle ist gemeint, dass der Hund lernt, es geht nicht immer so, wie er das gerne hätte. Lotta z.B. neigt extrem zum Hibbeln, Quietschen, Nerven wenn es nicht so geht, wie sie das gerne hätte oder wenn sich bei ihr Erwartungen aufbauen, dass gleich was tolles passieren könnte. Das ist einerseits nervig, vor allen Dingen aber auch problematisch, weil dabei ihr Erregungslevel enorm in die Höhe schießt und sie dann ihren Frust, wenn sie halt nicht bekommt, was sie will, am nächstbekten lebenden Objekt auslässt.

Beispiele für Frustrationskontrolle sind:

1. Man holt das Lieblingsspieli raus, spielt alleine damit und packt es wieder weg
2. Man stellt Futter raus und packt es wieder weg.
3. Man macht sich zum Gassigehen fertig und zieht sich dann wieder aus.

Man macht also Dinge, auf die der Hund mit Aufregung, Vorfreude und Erwartungshaltung reagiert und entäuscht diese dann.

Sinn und Zweck ist, dass der Hund lernt: es geht nicht immer so, wie er sich das denkt und daher lohnt es sich gar nicht, sich so aufzuregen und rein zu steigern. Lotta hat überhaupt keine Frustrationstoleranz. Sie regt sich tierisch auf, wenn sie denkt, es gibt nur eine minimale Chance, dass etwas aufregendes passiert und da müssen wir unbedingt von weg kommen.

Daher dachte ich: vielleicht habt ihr ja auch noch ein paar Ideen.


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RE: Frustrationskontrolle

#4 von Kerstin , 17.01.2011 18:26

Mir fällt dazu nichts anderes als konditionierte Entspannung ein, alsodie Arbeit mit einem Entspannungssignal.

Mit allen anderen Methoden bekommst du nur eine ruhige Oberfläche, darunter brodelt es aber weiter und wenn dann der Deckel abfliegt wird es nur noch schlimmer......


Liebe Grüße

Kerstin und Eisan

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Ich lehne Gewalt ab, weil das Gute, das sie zu bewirken scheint, nicht lange anhält; dagegen ist das Schlechte, das sie bewirkt, von Dauer.

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RE: Frustrationskontrolle

#5 von Nina , 17.01.2011 21:21

Entspannungssignal ist nix für uns.


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RE: Frustrationskontrolle

#6 von Schnuffelnase , 17.01.2011 21:59

Ach, für Lotta reicht es sicher schon, den Spaziergang um drei Minuten zu verschieben


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RE: Frustrationskontrolle

#7 von FrauBine , 17.01.2011 22:01

Oder alle Äste am Astabholbaum abzusägen und zu verstecken.
Wobei ich sagen muss, ich finde den Satz hier

Zitat von Nina

Wie frustriert Ihr Eure Hunde?



schon sehr geil, wenn man den einfach mal so für sich stehen und wirken lässt.


Liebe Grüße,
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bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.
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RE: Frustrationskontrolle

#8 von Nina , 17.01.2011 22:07

Zitat von Schnuffelnase
Ach, für Lotta reicht es sicher schon, den Spaziergang um drei Minuten zu verschieben



Jaaaa, durchaus. Da ist sie auch inzwischen soweit, dass sie brav wartet und es kein Gequietsche und ähnliches gibt. Auch wenn ich ihr Spielzeug einpacke, gibt's kein Gehüpfe mehr oder wenn ich das Beschäftigungsprogramm beende.

Aber beim Futter ist sie in letzter Zeit quietschig geworden und dann natürlich beim Losgehen. Da hilft dann auch kein Entspannungssignal, denn für Lotta ist JEDE Form von Beschäftigung mit ihr, Bestätigung, dass sie meine Aufmerksamkeit hat und es sich lohnt, weiter zu nerven.

Sie hat inzwischen sogar raus, dass ich eher aufstehe, wenn sie sich auf den Rücken rollt und den Bauch zum Kraulen hinhält. Wenn ich dann komme, weil sie ja sooooo puschelig aussieht, dann springt sie sofort auf und bringt Spielzeug oder rennt in die Küche oder macht halt, was sie eigentlich geplant hatte. Sie ist absolute Meisterin darin, auszutesten, wie sie am besten meine Aufmerksamkeit bekommt.


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RE: Frustrationskontrolle

#9 von Eva , 17.01.2011 22:53

Wäre dann nicht absolute Ignoranz eine ziemliche Frustration für Lotta?

Wenn Willi beim Spielen mal richtig überdreht und mich anfängt anzubellen, dass ich nun den Stock zu werfen hätte, anstatt abzuliegen, werde ich komplett steif, lass den Stock runterhängen, schau mir irgendwas in der Ferne an und summe im Kopf ein Lied.
Beruhigt er sich, zähle ich noch 3-5 Sekunden runter und dann spielen wir weiter oder machen Übungen.
Inzwischen reicht meist ein einfacher Haltungswechsel.


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RE: Frustrationskontrolle

#10 von Nina , 17.01.2011 23:00

Zitat von WillisEva
Wäre dann nicht absolute Ignoranz eine ziemliche Frustration für Lotta?
.



Ja, sie zu ignorieren ist ganz gemein. Das funktioniert auch meist gut. Ich muß da nur noch mehr Ausdauer entwickeln. Im Haus geht's prima, da kann ich mich dann ja einfach auf die Couch setzen und ein bißchen im Internet surfen, aber unterwegs bin ich da ein bißchen ungeduldig. Denn sie kann seeeehr lange herum hibbeln. Oder sie setzt sich dann irgendwann still hin und sobald ich mich wieder bewege, springt sie mit alter Energie sofort wieder an. Aber vielleicht wäre das auch mal was. Statt Spaziergang halt eine halbe Stunde herum sitzen und wenn sie nur hibbelt, dann war's das halt mit Spaziergang und wir gehen wieder nach Hause. Nur habe ich dann nach zwei Tagen eine vor Energie platzendes Ungeheuer an der Leine.

Darum suche ich nach Situationen, wo ich das ein bißchen forcieren kann. Also Fütterung ist ein Beispiel, losgegehen, Spielzeug.

Was mir noch eingefallen ist wäre mit ihr auf ihre Lieblingswiese zu gehen und dann, anstatt zu spielen, einfach nur einmal an der kurzen Leine auf und abgehen und das war's. Plätscherbäche, in die sie nicht rein darf sind auch ein Beispiel. Oder aus dem Auto raus, wieder einsteigen, nach Hause fahren. Sonst fällt mir aber nicht mehr viel ein.

Ich denke, wichtig ist auch, dies halt nicht nur zu machen, wenn sie schon im Superhibbelmodus ist, sondern auch, wenn sie sich gut benimmt. Einfach klar machen: Erwartungen können auch entäuscht werden und das ist kein Grund, gleich auszuflippen. Geht mir ja schließlich nicht anders. Ich freue mich auch oft auf etwas, dass ich dann nicht bekomme und darf nicht dem nächsten, der mir über den Weg läuft, eine rein hauen, bloß weil ich jetzt schlechte Laune habe.


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RE: Frustrationskontrolle

#11 von Eva , 17.01.2011 23:11

Kannst du mit Lotta Fahrradfahren? Da würde sie ihre Energie dann etwas kontrollierter loswerden.
Oder mit MP3 Player und kurzer Leine eine Runde drehen, wo einfach halt nicht viel passiert.

Gibt es vielleicht etwas, wo Lotta ihre "Wut" abreagieren kann. Ein großer Dummy, oder ähnliches. Also aus, ich gehe auf den nächstbesten, in, ich reagiere mich an dem Dummy ab und krieg vielleicht sogar noch Belohnung.

Willi darf in solchen Gelegenheiten in die Leine beißen und wir zergeln. Die einzige Regel lautet, dass ich das Ende bestimme, das haben wir vorher bis zum Erbrechen geübt.

So dass Lotta vielleicht was loswird, das Aufhören damit dann aber mit was Gutem verknüpft. War das jetzt verständlich???


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RE: Frustrationskontrolle

#12 von Nina , 17.01.2011 23:14

Ich gebe ihr ganz gerne was, was sie richtig gut schütteln kann. Ihren Futterbeutel zum Beispiel. Der wird dann übelst verdroschen (und sieht entsprechend aus). Etwas total zerfetzen dürfen könnte auch funktionieren. Da ist sie hinterher auch immer sehr glücklich. Vielleicht sollte ich immer einen Vorrat alter Lappen dabei haben. (Ich gehe dann mal ein paar Altkleidercontainer plündern).


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RE: Frustrationskontrolle

#13 von Käthe , 20.01.2011 10:42

Zitat
Wie frustriert ihr eure Hunde?


Andersrum wird ein Schuh draus. Mein Hund frustriert mich. Indem er mir in regelmäßigen Abständen vor Augen führt, dass sein Benehmen nicht von meiner Erziehung, sondern ausschließlich von seinem guten Willen abhängt.
Mistvieh.


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Käthe und dem Tünn

 
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RE: Frustrationskontrolle

#14 von Nina , 20.01.2011 11:59

Ich habe Lotta gestern ganz gemein frustriert. Links vom Weg war ein plätschernder Wassergraben und rechts vom Weg was ein von Schneewasser rauschender Plätscherbach. Und sie durfte weder in das eine noch in das andere, egal, wie sehr sie überlegt hat, ob sie mich jetzt angucken soll oder sitz machen soll oder bei Fuß laufen soll, damit sie endlich die Erlaubnis bekommt.

Aber mir war das Risiko zu groß, dass sie in den Bach springt, denn der hat immer noch viel zu viel Strömung und ich kann nicht abschätzen, ob sie da überhaupt noch stehen könnte. Normalerweise geht ihr das Wasser im Frühling oder nach einem Gewitter bis zur Brust und jetzt ist deutlich mehr drin.

Sie hat sich dann gesagt, wenn ich es ihr nicht erlaube, dann geht sie halt ohne Erlaubnis, aber die Leine war zu kurz. Plätscherbach ist so eine Sache. Sie kann inzwischen schon stoppen und "fragen", aber wenn ich dann nein sage, geht sie hin und wieder trotzdem rein.


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RE: Frustrationskontrolle

#15 von Nicole , 21.01.2011 23:05

Zitat von Käthe

Zitat
Wie frustriert ihr eure Hunde?


Andersrum wird ein Schuh draus. Mein Hund frustriert mich. Indem er mir in regelmäßigen Abständen vor Augen führt, dass sein Benehmen nicht von meiner Erziehung, sondern ausschließlich von seinem guten Willen abhängt.
Mistvieh.




Meiner übt auch sehr gerne Frustrationskontrolle mit mir. Macht er aber wie´s aussieht, garnicht schlecht, denn es wirkt. Bin schon viel härter im Nehmen.


Liebe Grüße
Nicole mit dem bezaubernden Mio


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