Also,
das mit dem Geruch und der Tüte sollte idealerweise so ablaufen, dass der Vermisste MIT SEINER HAND DEN GEGENSTAND IN DEN BEUTEL GIBT! Kein Anderer hat da etwas zu suchen. Auch hat der Vermisste den Beutel NICHT in der Hand zu halten.
Das verwischt sämtliche Spuren.
Natürlich riecht der Hund mit seiner sensiblen Nase auch durch den Beutel durch, wenn die Witterungsverhältnisse stimmen.
Alles Andere ist keine saubere Arbeit mit dem Geruchsobjekt und daher ist dann die Suche als nicht ganz einwandfrei zu bewerten.
Ich rede hier jetzt von Einsatzsuchen, also von Arbeit, die nicht zum Spaß gemacht wird! Da muss von vorne herein alles stimmen, und als ERSTES die Arbeit am Geruchsartikel. Sonst kann man sich die ganze Suche kaputt machen.
Unsere Hunde suchen ja auch (oder vor Allem) im Winter und keiner hat irgendwelche Probleme damit, ob es kalt ist oder nicht. Es kommt bei der Lawinensuchen ja eben auf die Zeit an, je kürzer der Vermisste unter der Lawinen liegt, desto wärmer ist er noch und desto mehr Geruch bekommt der Hund noch von ihm.
ABER meine Hunde suchen auch regelmässig nach vermissten Stofftieren, die ja nicht warm sind. Die Stoffis liegen meist das ganze Jahr in meinem Auto...auch wie jetzt mit - 16 Grad und meine Hunde finden sie trotzdem. Auch jene Hunde, die nicht professionell suchen.
Das hat einfach mit Übung zu tun und mit generalisieren des zu suchenden Geruches.
Ein Hund sollte auf SUCH suchen, wie auf Sitz sitzen. Das ist eine klare Ansage und fertig.
Er soll generell Geruch suchen, der sonst in der Natur nicht zu finden ist (also seine Instinkte normalerweise darauf nicht reagieren sollten)....das muss man ihm beibringen.
Dafür ist wiederum die supergenaue Arbeit mit dem Geruchsartikel notwendig (vor Allem beim MT)....sonst wird das nie wirklich was Verlässliches werden.
Auch bei Minustemperaturen verlieren wir Menschen Hautpartikel und genau DIESE sucht der Hund bei MT, also ist die Kälte nur am Rande wichtig. Die Hautpartikel würden ja normalerweise "frisch" am meisten riechen,...wieso kann man dann auch noch nach STunden Jemanden suchen und finden?
Training!
Die Kälte hat meiner Meinung nach weniger zu sagen, als der Untergrund auf dem gesucht wird.
Wie das genau bei Mio war weiß ich nicht genau, da ich es nicht gelesen habe. Nur weil wir glauben, der Hund hat keinen Geruch ist das noch lange nicht als Solches zu sehen, die Hunde riechen ja um Einiges besser als wir Menschen und wir wissen ja auch nie WAS der Hund gerade in der Nase hat.
Und...ihr hattet ja doch einen Geruchsträger...es gibt nichts Besseres als durchgeschwitzte Sportklamotten.
Unsere Suchhunde nehmen bei nicht vorhandenem "mobilen" Geruchsträger eben auch von Autositzen, Lenkrädern usw. Geruch auf. Und da ist wesentlich weniger Geruch drauf, als auf einem Geruchsobjekt, das in einer Tüte steckt. Auch wenn es kalt ist, wird dort Geruch genommen.
Na ja, und ich staune immer wieder was so eine Hundenase, trotz unserer vieler Fehler bei der Sucharbeit, doch noch alle finden kann!
Schönen Wochenbeginn
Jutta